Copyright by Rüdiger Bohnen – alle Rechte vorbehalten © Endlich bekamen wir wieder festen Boden unter die Füße, aber unser Bedürfnis diesbezüglich war recht schnell gestillt. Port Blair ist auf Touristen nicht eingestellt, und hat ihnen abgesehen von strickten Verboten absolut nichts zu bieten. Selbst einkaufen ist in Port Blair schwer. Dort gibt es eigentlich nur Kleinläden. Dem hingegen tranken wir mal ein paar verbotene Biere in Port Blair. Als wir mal in Port Blair umherirrten, wurden wir aus einem “kleinen Häuschen” heraus gefragt, ob wir Bier trinken wollen. Also in der Gegend war eh viel los, in Gettos oder so wären wir eh nicht gegangen. In aller Ruhe konnten wir uns also ansehen was da im Haus los ist. Dann wurden wir hinter einer Blechtür in einen Raum geführt. Dort konnten wir uns indisch hinsetzen, Musik wurde angemacht, und wurden gefragt ob wir Bier trinken wollen. Jou, dort tranken wir ein paar Bier, aber bestimmt nicht viele. Dabei wurden wir aber immer wieder mal unterbrochen. Wenn es an der Blechtür klapperte, wurde die Musik ausgemacht, und wurden gebeten leise zu sein. Tja, draußen stand einer Schmiere, und ließ es klappern, wenn er Polizei oder so in die Nähe kommen sah. Dann musste alles leise, unauffällig sein. Es passierte aber auch mal was anderes was nicht nur uns sehr staunen ließ. Um von der "Vaka-Lele" aus an die Hafenwand von Port Blair zu kommen, mussten wir es auch zu Wasser machen. Als wir mal zurück zur "Vaka-Lele" wollten, verloren wir doch mal ein Ruder aus der Hand. Verflixt, es war aus Holz das schwerer als Wasser ist, ging also direkt unter. Es war so tief gegangen, dass wir es nicht mehr sehen konnten. Tja, auch auf ein Ruder kann man nicht verzichten. Perfektes Team, sofort standen zwei Taucher parat. Karl und ich fingen also so schnell es ging an nach dem Ruder zu suchen. Die Sicht war dort echt schlecht, wir brauchten also etwas Zeit Unterwasser. Auf der Hafenmauer saßen einige Inder, Fünf, Sechs oder Sieben. Die sahen uns genau zu, und diskutierten viel mit Mund, Armen und Händen. Tja, die wussten noch gar nicht was Tauchen ist, und verstanden nicht, wie wir so lange Luft anhalten können. Wir versuchten es ihnen zu erklären und zu zeigen, es kam bei ihnen aber nicht an. Sie hielten uns für Außerirdische. Dann baten wir sie um einen Mutigen der zu uns runter kommt. Da kam dann einer. Dem gaben wir dann ein zweites Atemgerät, zeigten und erklärten ihm wie er damit umgehen soll. Och, plötzlich konnte der Inder Schritt für Schritt ein paar Minuten Unterwasser bleiben. Erst als er es den Anderen zeigte und erklärte verstanden sie es. Ihr Staunen war riesig, denn sie wussten zuvor ja noch nicht mal annähernd, dass es so was wie Tauchen gibt. Na ja, wir staunten wiederum über die zuvor völlig unwissenden Inder. Port Blair checkten wir bei Tag und Nacht. In Port Blair gefiel uns aber eigentlich nichts, deshalb verabschiedeten wir uns sehr bald wieder vom Festland. Wir legten die "Vaka-Lele" in eine einsame, paradiesische Bucht. Der Dschungel und dessen Bewohner lulten uns mit ihren Geräuschen in einen traumhaften Zustand der Verzückung. Absolut intakte tropische Vegetation und so. Das wirkte sich aber auch mal schlecht für mich aus. Prinzipielle schlafe ich gerne an Deck wenn es der Seegang zulässt. Also tat ich es auch dort. Eines Nachts kam der Wind mal aus anderer Richtung als gewohnt. Tja, der Wind kam aus einer Richtung wo Mangroven waren. Deshalb brachte er viele Moskitos mit. Das bekam ich natürlich mit. Plötzlich hatten wir viele Moskitos dort wo wir zuvor kaum eine bis keine hatten. Moskitos nehmen eigentlich nicht den Weg in Richtung Meer, machen es nur wenn sie durch entsprechenden Wind hinausgetragen werden. Weil wir welche dabei hatten, holte ich mir Moskitonetze und schützte mich an Deck so gut ich konnte. Karl und Hartmut konnten sich besser schützen, weil sie von Moskitonetzen geschützt unter Deck schliefen. Als ich morgens aufwachte, empfand ich kein großes jucken. Andererseits konnte ich aber mein rechtes Auge nicht mehr öffnen. Verflixt, ein Moskito hatte doch mein Augenlid erwischt. Durch einen Moskitostich war mein Augenlid so stark geschwollen, dass ich mein Auge nicht mehr auf bekam. Toll, wenn ich etwas auch mit meinem rechten Auge sehen wollte, musste ich mein Augenlid mit zwei Fingern aufhalten. Wie lang das anhielt weiß ich nicht mehr, kann nicht so lange gewesen sein. Rüdiger Bohnen
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